London (sda./reu.) Experten hatten erwartet, dass sie auf dem in den Wintermonaten zuvor erreichten Niveau von 5,5 Prozent verharren würde. Insgesamt 30,98 Millionen
Briten gingen einer Arbeit nach. Das sind 67'000 weniger als von Dezember bis Februar - hauptsächlich aus Mangel an geeigneten Teilzeitjobs.
Auch jüngere Daten deuten auf eine Eintrübung hin. Die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe stieg im Juni um 7000 und damit erstmals seit Oktober 2012. Die Londoner Statistiker sind sich jedoch derzeit nicht sicher, ob der dreijährige Aufschwung am Jobmarkt ins Stocken geraten ist: «Um dies zu beurteilen, ist es noch zu früh.»
Gegen eine Trendumkehr spricht, dass die Arbeitnehmer deutlich höhere Lohnzahlungen durchsetzen konnten. Die durchschnittlichen Wochenarbeitslöhne inklusive Bonuszahlungen stiegen im Zeitraum von März bis Mai um 3,2 Prozent zum Vorjahr. Das ist das dickste Plus seit Frühjahr 2010.
Auf diesen Zuwachs blickt auch die Notenbank mit grossem Interesse, da sie sich von höheren Löhnen ein Anziehen der aus ihrer Sicht zu niedrigen Inflationsrate erwartet. Die Preise stagnierten zuletzt.
Die Bank of England (BoE) strebt aber einen Wert von zwei Prozent an. Da dieses Ziel noch lange nicht erreicht ist, dürfte sie nach Einschätzung vieler Experten erst Anfang oder Mitte nächsten Jahres den historisch niedrigen Leitzins von 0,5 Prozent anheben.