Bern (sda). Bei einem Burn-out spielten oft auch arbeitsfremde Faktoren wie familiäre, finanzielle und kulturelle Umstände mit, schreibt der Bundesrat in seiner am Montag veröffentlichten Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss.
Zudem wäre eine «unabsehbare Fallausweitung» zu befürchten, wenn Burn-out zu den Berufskrankheiten gezählt würde, weil es an einer wissenschaftlich anerkannten Definition fehle und Stress subjektiv sehr unterschiedlich empfunden werde.
Erkundigt hatte sich Ständerat Didier Berberat (SP/NE). Würde die Erkrankung im UVG anerkannt, wäre eine bessere Betreuung der Patientinnen und Patienten möglich, und die Gesellschaft würde dieses Leiden besser akzeptieren, schreibt er in seiner Interpellation. Er plädiert auch für mehr Prävention.
Aus Sicht von Berberat wird heute stressbedingten Erkrankungen wie dem Burn-out-Syndrom nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Der Ständerat verweist auf Studien, wonach sich fast jede fünfte erwerbstätige Person ständig oder häufig gestresst fühlt. Chronischer Stress gefährde nachweislich die Gesundheit, gibt Berberat zu bedenken.
Der Bundesrat versichert, er sei sich des Problems bewusst, zeigt sich aber überzeugt, dass die bisher getroffenen und geplanten Massnahmen genügen. Als Beispiel nennt er die interaktive Internetseite «Stressnostress», die das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) zusammen mit der Gesundheitsförderung Schweiz und der Suva lanciert hätten.