Deutsche leisten am meisten Überstunden im Euro-Raum

Deutsche Arbeitnehmer machen nach einer EU-Studie im Schnitt mehr Überstunden als ihre Kollegen in den anderen Euro-Ländern. Vergütet wird einer aktuellen Untersuchung zufolge nicht einmal die Hälfte der Überstunden.

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Brüssel/berlin (sda/dpa). «In keinem Land der Eurozone gibt es einen so grossen Unterschied zwischen der tarifvertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeit und der tatsächlichen Wochenarbeitszeit wie in Deutschland», sagte der zuständige EU-Sozialkommissar Laszlo Andor der Zeitung «Die Welt».

Laut einer Studie der in Irland ansässigen EU-Agentur Eurofound aus dem Jahr 2012 liegt die vereinbarte Wochenarbeitszeit in Deutschland bei durchschnittlich 37,7 Stunden – tatsächlich arbeiten die Beschäftigten aber im Mittel 40,5 Stunden.

Jedes Land habe bei der Arbeitszeit seine Eigenheiten, so Andor. «Wichtig ist am Ende, dass das Land wettbewerbsfähig ist und dass die Vorgaben der EU-Arbeitszeitrichtlinie eingehalten werden – das ist in Deutschland im allgemeinen der Fall», sagte er.

Im Schnitt wird Beschäftigten in Deutschland weniger als die Hälfte ihrer Überstunden bezahlt. Das geht aus einer Studie hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg vergangene Woche vorgestellt hat. So habe jeder der gut 38 Millionen Erwerbstätigen im zweiten Quartal durchschnittlich 11,9 Überstunden geleistet; davon hätten die Unternehmen im Mittel aber nur 5 bezahlt oder mit Freizeit abgegolten.