«Gastrokurs mit Zertifikat» für Asylsuchende

In der Stadt Zürich sollen auch Asylsuchende, die sich in einem laufenden Verfahren befinden, einen "Gastrokurs mit Zertifikat" besuchen können. Der Kurs wird bisher nur Personen mit Status F/B angeboten. Das Stadtparlament hat sich am Mittwoch nun für eine Lockerung eingesetzt.

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Zürich (sda).Das neu geschaffene Pilotprojekt "Gastrokurs mit Zertifikat" soll anerkannten oder vorläufig aufgenommenen Flüchtlingen die Möglichkeit bieten, im Rahmen von Arbeitsprogrammen und Theoriekursen Erfahrungen im Gastrobereich zu sammeln und ein entsprechendes Zertifikat zu erwerben.

Es sei durchaus nachvollziehbar, dass dieses Angebot sich primär an Menschen mit einem Bleiberecht richte, sagten die Postulanten. Dennoch könne es durchaus Sinn machen, dass auch Menschen im laufenden Asylverfahren geeignet seien, den Kurs zu besuchen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Personen im laufenden Asylverfahren ein Bleiberecht erhalten, sei angesichts der derzeit sehr hohen Schutzquote wohl hoch und könne in die Selektion der Kurs-Kandidaten miteinbezogen werden.

Ausserdem könne das Erwerben eines entsprechenden Zertifikats auch bei Menschen, deren Asylgesuch abgelehnt werde, einen Vorteil für die Rückkehr in den Heimatstaat darstellen. So könnten die erworbenen Fähigkeiten und das Schweizer Zertifikat für die Wiedereingliederung im Heimatstaat hilfreich sein.

Aus diesem Grund soll das Angebot auch Asylsuchenden im laufenden Verfahren offen stehen, sofern genügend Kurs-Plätze vorhanden sind. Ausser der SVP unterstützten sämtliche Parteien das Postulat von SP und GLP. Es wurde mit 99:20 Stimmen an den Stadtrat zur Prüfung überwiesen.