Jugendliche geben Freiwilligenarbeit ein Gesicht

Sie sammeln den Müll ein oder stellen sich hinter den Herd: Über 25'000 Kinder und Jugendliche wollen mit gemeinnütziger Arbeit die Not der Asylsuchenden mindern.

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Bern (sda). Sie sammeln Abfall ein, renaturieren einen Bach oder kochen für Asylsuchende: In der ganzen Schweiz engagieren sich ab dem 10. September drei Tage lang mehr als 25'000 Kinder und Jugendliche in gemeinnützigen Projekten. Bei der Aktion 72 Stunden ist auch die Hilfe der Bevölkerung gefragt. Der Grund: «Wir wollen den freiwillig engagierten Jugendlichen ein Gesicht geben», sagte Andreas Tschöpe, Geschäftsleiter der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) vor den Medien in Bern.

Die Jugend leiste viel für die Gesellschaft, sagte Tschöpe. Als einer dieser engagierten jungen Menschen wird Manuel Meyer von der Pfadi Kuonolof (Bern) mit seiner Gruppe im Asylzentrum in Konolfingen BE mit den Bewohnerinnen und Bewohnern kochen und ein öffentliches Abendessen veranstalten. Dabei sollen die Asylsuchenden und die Bevölkerung Kontakt knüpfen können, wie die SAJV mitteilte.

Mehrheit der Projekte geheim

Die meisten der über 450 Projekte werden aber bis zum Beginn der Aktion geheim gehalten. Für ihre Ideen steht den Aktions-Gruppen kein Geld zur Verfügung. Sie sollen ihre Projekte vielmehr dank Kreativität, Teamgeist und der spontanen Hilfe der Bevölkerung innerhalb von 72 Stunden verwirklichen. Über die Webseite der Aktion 72, eine App sowie über Partnerradios in der ganzen Schweiz sollen die Hilferufe Gehör finden. Wer einem Team zur Seite stehen möchte, sei es mit fundiertem Fachwissen oder tatkräftiger Hilfe, kann sich über eine Gratishotline melden.

Die Aktion soll zeigen, «dass nicht Geld den Zusammenhalt unserer Gesellschaft darstellt, sondern dass wir alle etwas für eine sozialere Alternative unternehmen wollen», wird ein Pfadi-Leiter in der Mitteilung zitiert. Koordiniert wird die Aktion 72 von der SAJV. Die Stiftung Mercator Schweiz, das Bundesamt für Sozialversicherungen BSV, die Loterie Romande sowie Unternehmen, Medien und weitere Partner unterstützen die Initiative.