Bern (sda). Die Schweiz befindet sich zwar nicht in einer Rezession. Doch gemäss den Ökonomen der Grossbank Credit Suisse (CS) ist die Situation trügerisch. Vor allem die Industrie, der Handel und Teile des Tourismus tragen schwer am starken Franken.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Im kommenden Jahr wird es etwas leichter. Dies schreiben die Ökonomen der CS in ihrem Branchenmonitor zum 3. Quartal. In dem am Mittwoch publizierten Monitor schauen sie detailliert auf die Entwicklung der einzelnen Branchen zurück und vorwärts. Die Preise sind demnach auf breiter Front unter Druck geraten, wie aus dem Monitor hervorgeht. Die Industrieumsätze beispielsweise sanken im zweiten Quartal um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Impulse kamen aus dem Gesundheitswesen
Keine der grossen Industriebranche konnte im ersten Halbjahr die Umsätze steigern. Doch im nächsten Jahr dürfte gemäss CS die Talsohle durchschritten sein. Wachstumsimpulse für die Schweizer Wirtschaft kamen zu Beginn des Jahres vor allem durch die staatsnahen Bereiche wie etwa dem Bildungs- und Gesundheitswesen. Dies zeigt sich auch im Arbeitsmarkt: Die Beschäftigung in der Industrie, im Handel und im Gastgewerbe war rückläufig, stieg aber dank der Entwicklung im Gesundheits- und Bildungsmarkt insgesamt an.
Für 2015 rechnen die Ökonomen mit einem Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent. Diese Wachstumsprognose gaben sie bereits im März bekannt. Zwar bleibe vor allem die Exportwirtschaft unter Druck, schreiben sie im Branchenmonitor. Doch kommen durch die Wirtschaftsentwicklung in der EU positive Impulse. Gleichzeitig werde sich die Wechselkurssituation etwas entspannen.