Stadtpolizei Zürich auf Nachwuchssuche mit Globi-Buch

Globi im Einsatz: Der blaue Vogel ist im neuesten Globi-Buch mit der Stadtpolizei Zürich unterwegs. Auf fast hundert Seiten geht es um Goldräuber, Schlägereien und herzige Schäferhunde. Die Polizei erhofft sich von diesem Auftritt nicht nur ein positives Image, sondern vor allem Nachwuchs.

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Zürich (sda). Gemütlich sitzt Globi in einem bekannten Café am Zürcher Paradeplatz – da knallt es. Überfall! Eine Bank wird ausgeraubt. Der Tresor mit dem Gold ist leer, und schon ist Globi Teil der Interventionseinheit «Skorpion», die in Vollmontur zum Tatort ausrückt.

Auf den folgenden hundert Seiten hilft der Vogel dabei, die Goldräuber dingfest zu machen. Er lernt jede Abteilung der Polizei kennen, von der Polizeihunde-Ausbildung bis zur Seepolizei. «Das Buch gibt einen spannenden Einblick in den Polizeialltag», sagte Polizei-Sprecherin Brigitte Vogt auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Kinder, die auf diese Weise Interesse für den Polizeiberuf entwickeln, würden sich in zehn oder zwanzig Jahren vielleicht bei der Stadtpolizei bewerben. Die Stadtpolizei Zürich sucht seit Jahren mit verschiedenen Aktionen nach Aspiranten, etwa mit der Aufschrift «Lust mitzufahren? Vorne, natürlich» auf Einsatzwagen.

«Klassische Alltagssituationen»

Die Idee zum Buch stammte denn auch aus den Reihen der Stadtpolizei. Ein Mitarbeiter der Einheit «Skorpion», privat grosser Globi-Fan, gelangte an den Verlag und stiess dort auf offene Ohren. Der Globi-Verlag arbeitete in den vergangenen Jahren bereits mit der Post und dem Flughafen Zürich zusammen. «Wir wollten klassische Alltagssituationen zeigen», sagte Gisela Klinkenberg, Leiterin des Globi-Verlages, auf Anfrage. Die Polizei lieferte deshalb Vorschläge für eine mögliche Handlung. Die Geschichte legte aber der Verlag fest. Auch finanziert wurde das Buch ausschliesslich vom Verlag.

Heikle Themen wie etwa Drogenhandel und Prostitution haben bei Globi verständlicherweise keinen Platz. Handfest ist das Buch dennoch: Eine Schlägerei vor einem Kebap-Stand schlichtet Globi mit zwei Schleckstengeln, die er den Streithähnen in den Mund stopft.

Politik kümmert Globi hingegen nicht. AL-Stadtrat Richard Wolff als «oberster Polizist» hat keinen Auftritt. Dafür ist Kommandant Daniel Blumer im Einsatz, gut erkennbar am akkuraten Bürstenschnitt. Es war die Idee des Verlages, Blumer in der Geschichte unterzubringen. Er habe sich sehr über diese spezielle Ehre gefreut, sagte Vogt.

Globi nickt in der Polizeischule ein

Weil «Globi und der Goldraub» im realen Zürich spielt, mussten auch die Zeichnungen so realitätsnah wie möglich sein. Von den Uniformen über die Gestaltung der Streifenwagen bis zur Büroeinrichtung in der Polizeiwache Urania stimmen die Details. Auch die Arbeitsabläufe entsprechen dem Alltag – ausgenommen Globis Art, Probleme zu lösen.

Nahe an der Realität ist wohl auch der Blick in die Polizeischule: Die Lektion in Informatik ist derart langweilig, dass der blaue Vogel einnickt. «Träumend jagt im Streifenwagen Globi furchtlos und verschlagen, dem Ganovenhauptmann nach, der in eine Bank einbrach.»