Stellenabbau bei Betrieben im Tessin und im Misox

In der Woche nach Ostern kündigten in der italienischen Schweiz gleich drei Unternehmen Stellenkürzungen an. Am stärksten könnte es den Kaffeekapsel-Hersteller Alice Allison aus dem bündnerischen Misox treffen.

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Bellinzona (sda). Der Kaffekapselproduzent aus Grono unweit von der Tessiner Hauptstadt Bellinzona könnte bis zu 35 Mitarbeiter entlassen, sagte Giovanni Scolari von der Gewerkschaft OCST am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Alice Allison werde voraussichtlich nur noch in Frankreich und nicht mehr in der Schweiz produzieren.

Der Markt der Nespresso-kompatiblen Kaffeekapseln habe sich durch den verstärkten Wettbewerb bedeutend verändert und die Nachfrage entsprechend beeinflusst, teilte das Misoxer Unternehmen mit. Es war im April 2013 vom japanischen Kaffee- und Teekonzern UCC übernommen worden. Im Mai des gleichen Jahres hatte der Kapselhersteller laut eigener Aussage einen Rechtsstreit gegen den Nespresso-Konkurrenten gewonnen, so dass die Produktion weitergehen konnte.

Frankenstärke gab den Ausschlag

Beim Stahlrohrproduzenten Tubofer aus Mezzovico sollen voraussichtlich alle 25 Mitarbeiter ihren Job verlieren, sagte Scolari. Für sie werde ein Sozialplan ausgearbeitet. Das Familienunternehmen habe keine Nachfolger finden können, die bereit waren zu neuen Investitionen. Ausserdem habe der starke Franken die Margen gedrückt – der Grossteil des Handels werde mit der Eurozone betrieben.

Stellenstreichungen soll es im Tessin auch beim Bekleidungsgeschäft Blackout an den Standorten Sant'Antonino und Grancia geben. In Morbio Inferiore und Bellinzona gingen bereits die Lichter aus – 12 Mitarbeiter verlieren ihren Job, sagte Giangiorgio Gargantini von Unia Tessin auf Anfrage. Er bestätigte zugleich entsprechende Meldungen verschiedener Tessiner Medien.