Sulzer spart und baut Stellen ab

Die wirtschaftliche Abkühlung in Asien und Brasilien sowie der starke Franken lasten auf Sulzer. Besonders die flaue Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie macht dem Industriekonzern zu schaffen. Er reduziert deshalb seine Produktionskapazitäten in der Pumpensparte.

Image
Sulzer_key.jpg

Winterthur (sda). Es kommt zu einem Stellenabbau von insgesamt 410 Stellen an verschiedenen Standorten in Brasilien, den USA und in China. Mit der Restrukturierung wolle das Unternehmen seien Kapazitäten besser nutzen und die Qualität steigern, teilte Sulzer am Montag mit.

Am stärksten vom Stellenabbau betroffen ist Brasilien: 190 Stellen wurden in dem südamerikanischen Land gestrichen. In den USA verringerte Sulzer den Personalstand um 120 Mitarbeiter. In China wurden 100 Mitarbeiter entlassen.

Sulzer sprach in einem Communiqué am Montag von einem anspruchsvollen Öl-und Gasmarkt. Dies führe zu einem niedrigen Investitionsniveau und Projektaussetzungen. Besonders die internationalen Ölunternehmen warten mit Investitionen zu.

In der Pumpensparte hatte sich der Umsatz im ersten Halbjahr um rund 10 Prozent auf noch 727 Millionen Franken verringert, wie Sulzer bei der Präsentation der Geschäftszahlen Ende Juli mitteilte. Der Gesamtumsatz des Konzerns sank in der gleichen Periode um 6,6 Prozent auf noch 1,39 Milliarden Franken.

Zusätzlich schwächte der starke Franken die Rendite. Der Betriebsgewinn brach um 52 Prozent auf noch 47,6 Millionen Franken ein. Neu erwartet das Unternehmen für das Gesamtjahr einen leichten oder moderaten Rückgang von Bestellungseingang, Umsatz und operativem Ergebnis. Zuvor war das Unternehmen von einem gleichbleibenden Umsatz und operativen Ergebnis ausgegangen.

Restrukturierung fortgesetzt

Bereits im Juni hatte Sulzer Massnahmen ergriffen und weltweit 635 Arbeitsplätze abgebaut. Im Juni wurde auch eine Produktionsstätte der Division Chemtech in Allschwil (BL) geschlossen. Von der Schliessung betroffen waren 20 Mitarbeiter.

Da gleichzeitig aber durch Übernahmen und bei einigen wachsenden Geschäftsbereichen Stellen hinzukamen, reduzierte sich die Zahl der Mitarbeiter in der ersten Hälfte des Jahres nur um 335.

In der Schweiz will Sulzer vorerst keine weiteren Stellen abbauen. Er werde auch in Zukunft die Kapazitäten den Gegebenheiten anpassen, sagte Konzernchef Klaus Stahlmann zwar Ende Juli. Dies geschehe aber vor allem im Ausland.