Tausende Beschäftigte der Deutschen Post setzen Streik fort

Bei der Deutschen Post haben auch am Donnerstag tausende Beschäftigte gestreikt. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi beteiligten sich deutschlandweit rund 7000 Mitarbeiter an dem Ausstand. Die Deutsche Post gab die Zahl der Streikenden mit rund 4500 an.

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Bonn (sda/afp). Die Folgen für die Kunden seien «weiterhin relativ gering», erklärte das Unternehmen. Durch den Streik am Donnerstag würden knapp drei Millionen Briefe und 350'000 Pakete später ausgeliefert werden. Betroffen ist nach Unternehmensangaben etwa jeder 20. Brief und ungefähr jedes zwölfte Paket.

Verdi forderte vor der nächsten Verhandlungsrunde Anfang Juni erneut Bewegung von der Deutschen Post. «Man kann ein Unternehmen nicht dauerhaft gegen die Mitarbeiter führen», erklärte Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Die Gewerkschaft erwarte bei den Gesprächen am Montag und Dienstag in Berlin ein «einigungsfähiges Angebot».

Der immer wieder von Arbeitsniederlegungen begleitete Tarifkonflikt entzündet sich vor allem an der Gründung von 49 Regionalgesellschaften durch die Deutsche Post, in denen die Mitarbeiter nach den niedrigeren Tarifregelungen der Speditions- und Logistikbranche bezahlt werden sollen.

Verdi sieht darin einen Bruch früherer Vereinbarungen und fordert als «Kompensation» eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden für die rund 140'000 Tarifbeschäftigten des Konzerns. Ausserdem verlangt die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung um 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.