Meyrin GE/Bern (sda). Die Angestellten der Automobilzubehör-Firma Mecalp haben inzwischen anderthalb Tage gestreikt, wie die Gewerkschaft Unia am Mittwoch mitteilte. Die Belegschaft protestierte damit gegen die Ankündigung aufgrund der Frankenstärke die Löhne generell um 10 Prozent zu kürzen und die Arbeitszeit zu verlängern.
Wie die Gewerkschaft weiter mitteilte, sei ursprünglich für Dienstag nur ein einstündiger Warnstreik geplant gewesen. Als aber das Unternehmen am Dienstagmorgen drei Angestellten fristlos kündigte, weil sie sich weigerten, eine entsprechende Vertragsänderung zu unterzeichnen, seien die Beschäftigten der Frühschicht geschlossen in den Streik getreten. Eine Mehrheit der Nachmittagsschicht habe sich ihnen ausserdem angeschlossen.
Nach Verhandlungen lenkte die Betriebsleitung am Dienstag ein und zog die Lohnsenkungen und die fristlosen Kündigungen zurück. In einem Einigungsprotokoll erklärte sich das Unternehmen zudem bereit, auch auf die Arbeitszeitverlängerung zu verzichten, wie Unia weiter schreibt.
Die Streikenden akzeptierten die Einigung einstimmig. Der Verwaltungsratspräsident der französischen Bontaz-Centre-Gruppe, zu der Mecalp gehört, verweigerte aber die Ratifizierung des Einigungsprotokolls.
Laut Unia beschloss deshalb die Frühschicht am Mittwoch, den Streik weiterzuführen. Erneut habe sich auch ein Teil der Nachmittagsschicht dem Streik angeschlossen. Die Belegschaft will nun an das kantonale Einigungsamt gelangen, um die Firma zu Verhandlungen auf Basis des Einigungsprotokolls zu zwingen.