Tipper Tie Alpina verlässt Flawil – 55 Stellen gefährdet

Die Tipper Tie Alpina GmbH, Herstellerin von Verarbeitungs- und Verpackungsmaschinen, will sich aus Flawil (SG) zurückziehen und die Produktion auslagern. Die 55 Stellen in Flawil sind akut gefährdet. Ab März könnte es zu Kündigungen kommen.

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Flawil SG (sda). Die Gewerkschaft Syna Ostschweiz bestätigte am Mittwoch einen Bericht des «St. Galler Tagblatts». Demnach hatte Geschäftsführer Rainer Schmid, der sein Büro in der Nähe von Hamburg hat, die Angestellten in Flawil Anfang Woche per Brief über mögliche Kündigungen informiert.

Trotz Reorganisationen sei es Tipper Tie Alpina im vergangenen Jahr nicht gelungen, profitabler zu werden, begründete die Geschäftsleitung den Schritt. Sie stellte einen schrittweisen Abbau der Aktivitäten in Flawil, eine Verlegung der Produktion an andere Standorte und den Verkauf einer Produktlinie in Aussicht.

Konsultation per E-Mail

Bei Entlassungen soll den Betroffenen ein Sozialplan angeboten werden. Zudem können die Mitarbeitenden in einer Konsultationsphase bis Anfang Februar dem Geschäftsführer per E-Mail Vorschläge unterbreiten, wie Entlassungen vermieden werden könnten.

Syna-Regionalsekretär Florian Kobler sprach auf Anfrage von einer «sehr unschönen Sache». Die Gewerkschaft sei von Tipper Tie Alpina nicht informiert worden. Es hätten keine Gespräche stattgefunden, und man habe keinen Einblick in die Situation des Unternehmens erhalten.

Tipper Tie stellt in Flawil Maschinen zur Fleischverarbeitung und Wurstherstellung her. Das zum US-Konzern Dover Corporation gehörende Unternehmen übernahm im Jahr 2000 die Gossauer Firma Alpina, Herstellerin von Clipmaschinen für die Wurstproduktion. 2011 wurde Alpina von Gossau nach Flawil verlegt.

Stellenabbau in Etappen

Bereits zuvor, im Jahr 2008, hatte die Firma rund 50 ihrer 170 Arbeitsplätze abgebaut. Ende 2014 kam es in Flawil erneut zu 30 Entlasssungen – auch damals wurde die Gewerkschaft Syna nicht informiert.