Sitten (sda). Das Projekt beschränkt sich zurzeit noch auf die Berufsgruppen Verkauf und Handel. In diesen Berufen sei die Kenntnis einer zweiten Landessprache eine sehr gefragte Fähigkeit, vor allem im zweisprachigen Kanton Wallis, sagte Projektleiterin Mireille Bertizzollo am Dienstag an einer Medienkonferenz.
Wer Deutsch und Französisch beherrsche, habe bei der Jobsuche einen grossen Vorteil. Ausserdem erhielten Berufsleute mit Fremdsprachenkenntnissen meist ein höheres Gehalt.
Die Idee der «Sprach-Berufs-Ausbildung Post-EFZ» ist, dass die jungen Leute nach dem Erwerb des Eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses (EFZ) ein zusätzliches Praktikumsjahr im anderen Teil des Kantons absolvieren. Ergänzt wird das Praktikum durch einen Tag pro Woche, an dem die Jungen Sprach- und Kulturkurse besuchen können. Das Praktikum wird entschädigt, die Kurse sind gratis. Die Teilnehmer bekommen den Status von Studentinnen und Studenten, damit sie von Vergünstigungen profitieren können.
Am Schluss wird den Absolventinnen und Absolventen ein Arbeitszeugnis und ein Sprachdiplom ausgestellt. Die Projektleiter sind überzeugt, dass diese Papiere einen Mehrwert auf dem Arbeitsmarkt darstellen.
Bilinguismus soll «sexy» werden
Die Kosten des Projekts werden auf 100'000 Franken pro Jahr geschätzt, wobei ein Teil vom Bundesamt für Kultur übernommen wird. Falls die Erfahrungen positiv ausfallen, soll die Zusatzausbildung künftig auch in anderen Berufssparten eingeführt werden.
Die Förderung der Zweisprachigkeit sei eine zentrale Zielsetzung des Walliser Bildungsdepartements, hob dessen Vorsteher und SVP-Staatsrat Oskar Freysinger hervor. Bilinguismus müsse «sexy» werden. Den eingeschlagenen Weg hält Freysinger für den richtigen. Der Sprachaufenthalt bleibe der Königsweg, um eine Sprache zu lernen.