Wieder Streiks bei Amazon in Deutschland

In Deutschland ist der Online-Versandhändler Amazon erneut mit Streiks konfrontiert. Die Gewerkschaft Verdi will damit im Ostergeschäft den Druck erhöhen und das Unternehmen zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zwingen.

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Berlin (sda/dpa). Zahlreiche Mitarbeiter von Amazon legten am Dienstag an den Standorten Rheinberg und Werne (Nordrhein-Westfalen), Koblenz (Rheinland-Pfalz), Bad-Hersfeld (Hessen), Leipzig sowie in Elmshorn (Schleswig-Holstein, Amazon Prime Instant Video) die Arbeit nieder.

Nach Angaben von Verdi beteiligten sich von den rund 10'000 Amazon-Mitarbeitern rund 1700 Beschäftigte an dem Ausstand. Die Streiks in Rheinberg, Werne, Bad Hersfeld sowie Leipzig werden bis und mit Gründonnerstag verlängert, wie Verdi mitteilte.

Amazon sicherte den Kunden trotz der Streiks eine pünktliche Zustellung bis Ostern zu, wenn die Ware bis zum Dienstagabend bestellt wurde. Die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter arbeite ganz normal. Verdi hingegen erklärte angesichts der parallel angekündigten Warnstreiks bei der Deutschen Post müssten sich Amazon-Kunden auf deutliche Beeinträchtigungen einstellen.

Verdi möchte mit Amazon einen Tarifvertrag zu den besseren Bedingungen des Detail- und Versandhandels aushandeln. Das lehnt das Unternehmen strikt ab und verweist darauf, dass sich die Bezahlung der Mitarbeiter am oberen Bereich der Logistikbranche orientiere.

Der Durchschnittslohn liege über 10 Euro pro Stunde, betonte eine Sprecherin. Schon im zweiten Jahr der Beschäftigung könnten die Mitarbeiter bei Amazon einschliesslich Zusatzleistung auf einen Monatslohn von 2300 Euro kommen. In dem Tarifkonflikt kommt es seit Mai 2013 immer wieder zu Streiks. Eine Einigung ist nicht in Sicht.