Zürich (sda.) Mit den Massnahmen reagiert die BVK auf die schlechte Finanzlage und die stetig steigende Lebenserwartung. Das Leistungsniveau will die Kasse halten. Zugleich will sie die Umverteilung von den aktiv Berufstätigen hin zu den Rentenbeziehenden stoppen.
Zentraler Teil der Neuerungen ist ein Wechsel der Grundlagen zur Berechnung von Renten und Vorsorgeleistungen, wie der Vorsitzende der BVK-Geschäftsleitung, Thomas R. Schönbächler, am Donnerstag vor den Medien ausführte.
Wechsel von Berechnungsgrundlagen
Von der bisherigen «Periodentafel» wechselt die BVK zur «Generationentafel». Beide stützen sich laut Schönbächler auf Mortalität und Sterbealter der Menschen in den jeweils letzten fünf Jahren. Im neuen Modell wird aber zudem die Lebenserwartung und deren künftige Entwicklung auch nach der Pensionierung einbezogen.
Realistischerweise setzt sich die BVK ein bescheideneres Rendite-Ziel. Sie will, an den Finanzmärkten nicht mehr eine Rendite von 3,5 Prozent erwirtschaften, sondern nur noch 2 Prozent.
Dies hat eine Senkung des Umwandlungssatzes zur Folge. Das Ausmass der Senkung ist abhängig vom Alter der oder des Versicherten. Für Personen mit Jahrgang 1952 etwa, die im ersten Jahr des neuen BVK-Regimes 65-jährig werden, sinkt er von 6,2 auf 4,87 Prozent.
Damit die BVK auch künftig ihr Leistungsniveau halten kann, müssen die Sparguthaben wachsen. Erreicht wird dies mit höheren Beiträgen von Arbeitnehmenden und Arbeitgebern. Unverändert ist die Aufteilung, wonach Arbeitnehmende 40 Prozent, Arbeitgebende 60 Prozent der Beiträge tragen.
Keine Haftungsklage nach BVK-Affäre
Wie BVK-Stiftungsratspräsidentin Lilo Lätzsch sagte, hat der Stiftungsrat beschlossen, unter die Korruptionsaffäre, welche die BVK seit Jahren in Atem hielt, einen Schlussstrich zu ziehen. Die seit Anfang 2014 selbstständige früher kantonale Einrichtung verzichtet auf eine Haftungsklage gegen den Kanton. Der einklagbare Schaden sei relativ tief, ein Strafverfahren wäre sehr langwierig und teuer.
Die BVK ist mit 114'000 Aktivversicherten und Rentenbeziehenden die grösste Pensionskasse der Schweiz.