Zug- und Flugzeugbauer Bombardier streicht Tausende Stellen

Der Zug- und Flugzeugbauer Bombardier streicht in den nächsten zwei Jahren weltweit 7000 Arbeitsplätze, davon allein 3200 bei der Zugsparte. Das kündigte der kanadische Konzern am Mittwoch in Montreal an. Genaue Zahlen zum Abbau in der Schweiz gibt es noch nicht.

Image
Bombardier_Bombardier.jpeg

Montreal/Berlin (sda/dpa). Die Stellenzahl werde an den Bedarf angepasst und die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert, begründete Bombardier den weltweiten Stellenabbau. Stellen sollen demnach vor allem in der Produktion gestrichen werden.

Teilweise werde der Abbau kompensiert durch Neueinstellungen in Bereichen, die ein Wachstum verzeichneten, wie das Luftfahrtprogramm C Series. Weltweit will Bombardier seine Mitarbeiterzahl auf 64'000 Menschen verringern.

Die in Deutschland ansässige Zugsparte Bombardier Transportation zählt weltweit 39'500 Mitarbeitende. In Deutschland werden 1430 Arbeitsplätze gestrichen. Einige der Arbeitsplätze werden in andere Länder verlagert.

Der Umsatz der Zugsparte schrumpfte nach Angaben vom Mittwoch im vergangenen Jahr von 9,6 Milliarden auf 8,3 Milliarden US-Dollar. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank leicht von 469 Millionen Dollar auf 465 Millionen Dollar. Der Konzern hatte schon in den vergangenen Jahren immer wieder Stellen gestrichen.

Ausmass in der Schweiz unklar

In der Schweiz arbeiten bei Bombardier Transportation rund 1000 Beschäftigte an den vier Standorten Oberwil (BL), Winterthur, Zürich Oerlikon und Villeneuve (VD). Ein Bombardier-Sprecher in der Schweiz erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, die Schweiz stehe nicht im Hauptfokus beim Abbau.

Zum Ausmass des Abbaus könnten noch keine Angaben gemacht werden. Bombardier Transportation in der Schweiz werde in den nächsten Wochen Gespräche darüber mit der Personalvertretung führen.

Die Gewerkschaft Syna zeigte sich in einer Mitteilung vom Mittwoch entsetzt über die Ankündigung des Stellenabbaus. Syna sei empört, über die Medien von der Restrukturierung erfahren zu haben, obwohl Bombardier den Bestimmungen des Gesamtarbeitsvertrages (GAV) der Maschinen-, Elektro- und Metallbranche (MEM) unterliege, schreibt die Gewerkschaft. Der GAV verpflichte Unternehmen, die Angestellten und Sozialpartner vor der Öffentlichkeit und den Aktionären zu informieren. Die Gewerkschaft fordert nun, die Konsultationsphase solle in der Schweiz so schnell wie möglich eröffnet werden.