Französische Regierung will Zusatzrenten für Konzernchefs streichen

Die französische Regierung will die umstrittenen Zusatzrenten abschaffen, mit denen Konzernchefs der Abschied aus dem Unternehmen vergoldet wird.

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Paris (sda/afp). Wirtschaftsminister Emmanuel Macron sagte am Dienstag in der Nationalversammlung in Paris, die Zusatzrenten seien in manchen Fällen «undurchschaubare und heute unvertretbare Summen». Sie müssten durch ein System ersetzt werden, «das für die Franzosen nachvollziehbarer ist».

Er habe zusammen mit Finanzminister Michel Sapin die Generalinspektion für Finanzen beauftragt, eine «echte Lösung» zu finden, sagte der Sozialist.

Jährliche Zusatzrenten für ausgeschiedene Konzernchefs, die sich über die Zeit auf hohe Millionenbeträge summieren können, sorgen in Frankreich immer wieder für Empörung. So verzichtete im vergangenen Jahr der scheidende Chef des kriselnden Autobauers PSA Peugeot Citroën, Philippe Varin, nach einem Aufschrei der Empörung auf eine Zusatzrente von 21 Mio. Euro.

Zuletzt machten die Fälle des früheren Chefs des Telekommunikationsriesen France Télécom (heute Orange), Didier Lombard, und des Chefs des Gaskonzerns GDF Suez, Gérard Mestrallet, Schlagzeilen.

Der Staat habe bereits die Besteuerung solcher Zusatzrenten erhöht, sagte Macron am Dienstag. Auch habe der Staat in den Konzernen gegen Zusatzrenten gestimmt, in denen er Aktionär sei. «Aber wir müssen heute noch weiter gehen», betonte Macron. Kein Gesetz könne allerdings die «Ethik der Unternehmenschefs ersetzen».