Bern (sda). Forschende der ETH Zürich und der Universität Zürich befragten knapp 750 volljährige Erwerbstätige in der Deutschschweiz, wie der SNF am Dienstag mitteilte. Ungefähr ein Drittel von ihnen leistete Freiwilligenarbeit. Trotz zusätzlicher Belastung sind diese laut der Studie zufriedener in Bezug auf das Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben als Erwerbstätige ohne Nebenarbeit.
Zusätzlich und freiwillig verrichtete Arbeit könne das Gefühl vermitteln, dass die eigene Zeit gut eingeteilt sei, schreiben die Forscher. Dieses Erfolgsgefühl und die Überzeugung, etwas Sinnvolles für die Gesellschaft zu leisten, hätten offenbar auch einen günstigen Einfluss auf die Gesundheit, zum Beispiel auf das psychische Wohlbefinden.
Dieser Zusammenhang könnte allerdings auch davon rühren, dass Menschen, die gesünder sind, eher dazu neigen, ehrenamtlich zu arbeiten, wie die Forscher schreiben. Die positiven Nebeneffekte der Freiwilligenarbeit zeigten sich ausserdem nur, wenn die Motivation dahinter aufrichtig sei. Wer nur aus Karrieredenken heraus ehrenamtliche Aufgaben wahrnimmt, profitiert nicht davon.
Die positiven Begleiterscheinungen der Freiwilligenarbeit sind bei Pensionierten, die ehrenamtlich tätig sind, noch deutlicher ausgeprägt als bei Erwerbstätigen. Die Forscher erklären dies damit, dass bei älteren Personen die intrinsische Motivation zur Freiwilligenarbeit grösser sei als bei Erwerbstätigen. Ein allfälliger Mangel an sozialen Kontakten beispielsweise könne mit einem ehrenamtlichen Engagement zum Beispiel gut kompensiert werden.