Zürich (sda). Blockiert wurden gemäss einer Unia-Mitteilung die Baustelle Zollfreilager, die momentan grösste der Stadt Zürich, und die Baustelle für den neuen Swiss-Re-Hauptsitz.
Die Unia Zürich-Schaffhausen hat gemäss eigenen Angaben zudem auch schon Anfragen von diversen anderen Baustellen im Grossraum Zürich. Falls auch dort eine Gefährdung der Arbeiter vorliege, werde man auch diese Baustellen schliessen. Die Gesundheit der Bauarbeiter dürfe nicht dem Profitdenken untergeordnet werden.
Momentan herrschen Minustemperaturen von -1 bis -2 Grad Celsius. Das fast noch grössere Problem als die Kälte ist aber die Rutschgefahr durch Eis und Schnee, wie Unia-Sprecher Lorenz Keller auf Anfrage sagte. Trotzdem würden die Arbeiten auch an solchen Tagen vorangetrieben. «Auch wenn die Leute zuerst mal Schnee schaufeln müssen, um überhaupt arbeiten zu können», sagte Keller. Jeden Winter zeige sich das gleiche rücksichtslose Verhalten der Baumeister, kritisiert die Gewerkschaft.
Arbeiter werden nach Hause geschickt
Wird eine Baustelle geschlossen, werden die Arbeiter entweder für Arbeiten im Innenausbau und im Untertagbau eingeteilt oder nach Hause geschickt. Sofern die Firma den Arbeitsausfall nicht der Schlechtwetterversicherung der Arbeitslosenversicherung anmeldet, werden die ausgefallenen Stunden meist nicht bezahlt. Die Arbeiter müssen dann also Überstunden abbauen.
Falls die Schlechtwetterversicherung den Ausfall bezahlt, müssen die Bauarbeiter einen Lohnabzug von 20 Prozent hinnehmen. Gemäss Keller wollen Baumeister die Anmeldung bei der Schlechtwetterversicherung aber oft verhindern, weil diese einen grossen Aufwand darstellt.
Die Unia fordert im Gesamtarbeitsvertrag des Baugewerbes «endlich eine griffige Schlechtwetterregelung, welche die Arbeiter schützt». Es müssten endlich klare Bedingungen definiert werden, ab wann eine Baustelle geschlossen werde.