GAV-Löhne steigen 2015 um durchschnittlich 0,8 Prozent

Die Löhne in den Branchen mit einem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) sind in diesem Jahr um durchschnittlich 0,8 Prozent gestiegen. Davon wurden 0,5 Prozentpunkte individuell und der Rest generell beschlossen. Die Mindestlöhne legten gleichzeitig um 0,7 Prozent zu.

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Neuenburg (sda). Unter Einbezug der Minusteuerung von 1,1 Prozent dürften die Löhne der GAV-Unterstellten um 1,9 Prozent zunehmen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Rund 465'000 Personen profitieren von den Lohnerhöhungen. Bei 27 GAV führten die Lohnverhandlungen zu keinem Abschluss.

Wie in früheren Jahren waren die Lohnaufschläge im Dienstleistungssektor mit einem Prozent am höchsten. Industrie und Landwirtschaft hingegen mussten sich mit 0,5 Prozent Aufschlag begnügen.

Mit der Gliederung in 0,5 Prozentpunkte individuelle und 0,3 Prozentpunkte generelle Lohnerhöhung flossen 35 Prozent der für die Erhöhungen bestimmten Lohnsumme gleichmässig an alle Beschäftigten. Dieser Anteil sinkt seit drei Jahren; 2012 hatte er noch 63 Prozent betragen. Im Tertiärsektor nahm der Anteil der generellen Anpassungen indessen von 26 Prozent 2014 auf aktuell 31 Prozent zu.

Bei den GAV-Mindestlöhnen registrierte das BFS ein Wachstum von 0,7 Prozent und damit gleich viel wie im Vorjahr. Rund 1,176 Millionen Personen waren von den GAV-Mindestlohnabschlüssen betroffen. Im primären Sektor stagnierte das Mindestlohn-Wachstum. Im sekundären Sektor betrug es 0,3 Prozent und im tertiären 1 Prozent.

Für die Erhebung der Lohnanstiege 2015 dehnte das BFS die Stichprobe der Lohnabschlüsse auf GAV mit über 100 Unterstellten aus. Zuvor hatte ein Grenzwert von 1500 Unterstellten gegolten. 398 GAV wurden erfasst, 74 davon enthielten keine Lohnklauseln.