Mountain View/München (sda). Zwar resultierte übers ganze Jahr 2014 gesehen noch ein Verlust von gut 15 Mio. Dollar. Doch im Schlussquartal kehrte das Karrierenetzwerk mit einem Ertrag von knapp 3,1 Mio. Dollar in die schwarzen Zahlen zurück.
Das Schlussquartal war auch hinsichtlich Umsatz und Kundenzuwachs stark. Um einen Viertel legten die Nutzerzahlen zu, auf weltweit 347 Millionen. Mittlerweile 6 Mio. davon stammen aus der DACH-Region, die die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz umfasst. Das entspricht seit Mai 2014 immerhin einer Steigerung von 20 Prozent.
Lukratives Dienstleistungsgeschäft
Die grösste Einnahmequelle von Linkedin sind Lösungen für die Personalsuche. In diesem Bereich legten die Erlöse binnen eines Jahres um 41 Prozent zu. Neu können Unternehmen auch im deutschsprachigen Raum auf Funktionen wie die «Interne Stellenempfehlungen» zurückgreifen. Mitarbeitern können so Stellenangebote und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen gezeigt werden, bevor sie für ihren nächsten Karriereschritt womöglich das Unternehmen verlassen.
Auch im Anzeigengeschäft, bei dem den Nutzern Werbung angezeigt wird, stieg der Umsatz um 56 Prozent. Und auch hier wurde das Angebot in der DACH-Region ausgebaut. So können Unternehmen mit dem sogenannten «Language Preference Targeting», sowie dem «Personalized Page Feed» ihre Zielgruppen genauer erreichen.
Konkurrenz von Xing und Facebook
Zu den einzelnen Ländern kommuniziert Linkedin jeweils keine spezifischen Zahlen. Die Schweiz verzeichne aber seit Jahren ein hohes Wachstum und habe innerhalb der DACH-Region eine tragende Rolle, wie DACH-Geschäftsleiter Till Kaestner gegenüber der Nachrichtenagentur sda erklärte. In der Schweiz sei Linkedin Marktführer.
Über den gesamten deutschsprachigen Raum betrachtet, hat aber der deutsche Konkurrent XING mit 8,3 Mio. Nutzern die Nase nach wie vor vorn. Kaestner räumte denn auch ein, dass Linkedin in Deutschland, Österreich und der Schweiz erst am Anfang stehe und es noch ein grosses Aufholpotenzial gebe. Durch die Vergrösserung der Mitgliederbasis und den Ausbau der Dienstleistungen wolle man weiter wachsen.
«Facebook at Work»
Bei Linkedin verfolgt man natürlich auch die Entwicklungen beim weltweit grössten sozialen Netzwerk Facebook genau. Seit Mitte Januar testet das Unternehmen in ausgewählten Firmen die Anwendung «Facebook at Work». Über die Seite können Nutzer mit Kollegen diskutieren, gemeinsam an Dokumenten arbeiten und auch berufliche Kontakte pflegen.
Experten erwarten, dass Facebook das Geschäft von Linkedin oder Xing konkurrieren könnte. Linkedin-DACH-Chef Kaestner zeigte sich gegenüber der sda allerdings betont gelassen. Noch sei unklar, was Facebook genau auf den Markt bringe. Zudem hätten die Mitglieder von Linkedin grundsätzlich ein anderes Nutzerverhalten als Facebook-User.