Personenzüge fahren nach Streik wieder planmässig

Die Personenzüge der Deutschen Bahn fahren nach dem Streik der Lokführer wieder planmässig. Im Fernverkehr werde der volle Fahrplan angeboten, teilte das Unternehmen am Montagmorgen mit. Auch im Regional- und S-Bahnverkehr gebe es keine Probleme mehr.

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Berlin (sda/reu). Anders sieht es beim Gütertransport aus: Die durch den Streik gestauten Züge müssten nach und nach in Bewegung gebracht werden. Die Gewerkschaft GDL hatte ihren Ausstand am Samstagabend beendet – nach 64 Stunden im Personenverkehr und 75 Stunden im Güterverkehr.

Bahn und Gewerkschaft wollen nach dem Streik wieder verhandeln. Einen neuen Termin für Gespräche in dem Tarifkonflikt gibt es aber bislang nicht. Kern des Konflikts ist der Anspruch der GDL, auch über die Löhne und Arbeitsbedingungen der Zugbegleiter zu verhandeln. Das lehnt die Bahn ab, da für sie bisher die konkurrierende Gewerkschaft EVG die Tarifabschlüsse gemacht hat. Die Bahn hatte der GDL angeboten, parallele Verhandlungen mit beiden Gewerkschaften zeitgleich und am selben Ort zu führen, um zu einem einheitlichen Abschluss zu kommen. Die GDL lehnte dies ab.«Bisher haben wir noch über nichts Inhaltliches geredet», sagte der GDL-Bezirksvorsitzende von Berlin-Sachsen-Brandenburg, Frank Nachtigall, im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Die Bahn beharre auf der Position, «dass wir nicht für all unsere Mitglieder tarifieren dürfen». Sollte das Unternehmen nicht einlenken, «wird es tatsächlich wieder zu Ausständen kommen».

100 Millionen Euro Schaden

Der Arbeitskampf hat den Staatskonzern nach Angaben von Bahn-Chef Rüdiger Grube über 100 Millionen Euro gekostet. Der Schaden werde sich in dieser Grössenordnung auch in der Jahresbilanz niederschlagen, sagte Bahnchef Grube der «Bild am Sonntag» laut Vorabbericht. «Vom Imageschaden und Vertrauensverlust der DB ganz zu schweigen.»

Überlegungen, auf fahrerlose Züge zu setzen, erteilte Grube vorerst eine Absage. Technisch sei das möglich, schon heute führen Hunderttausende Fahrgäste weltweit in fahrerlosen Zügen – etwa in Nürnberg, Paris oder Sao Paulo. «Uns geht es aber darum, dass sich unsere Kunden wohlfühlen und ein optimales Sicherheitsgefühl haben. Darum sind Züge ohne Lokführer für uns derzeit kein Thema», sagte Grube.