Bern/Brüssel (sda). In der Europäischen Union (EU) lagen die Löhne der Frauen im Jahr 2013 um 16,4 Prozent unter jenen der Männer. Am grössten waren die Differenzen nach den Zahlen der Statistikbehörde Eurostat mit 22 bis 30 Prozent in Deutschland, Tschechien, Österreich und Estland.
Mit einem Lohngefälle von 19,3 Prozent zwischen Männern und Frauen stand die Schweiz kaum besser da. Die geringsten Unterschiede beim Bruttostundenverdienst gab es 2013 mit 3 bis 7 Prozent in Slowenien, Malta, Polen, Italien und Kroatien.
In den meisten Staaten hat sich gemäss Eurostat die Kluft zwischen Männer-und Frauenlöhnen seit 2008 verringert. In neun EU-Ländern vergrösserte sie sich, am stärksten in Portugal und Spanien. Auch in der Schweiz öffnete sich die Lohnschere leicht (+0,9 Prozentpunkte).
Frauen in Führungsetagen unterrepräsentiert
Zum Mittelmass zählt die Schweiz auch, was die berufliche Stellung der Frau betrifft. Obwohl die Frauen 46 Prozent der Erwerbstätigen des Landes ausmachen, waren sie 2013 bei den Führungskräften nur zu einem Drittel vertreten. Exakt das gleiche Verhältnis gilt für die EU.
Überrepräsentiert sind die Frauen hingegen bei den Bürojobs und bei verwandten Tätigkeiten. 69 Prozent betrug 2013 der Frauenanteil in diesen Berufen in der Schweiz, 67 Prozent in der EU.
Mit 76,6 Prozent gehörte die Schweiz 2013 mit Schweden (77,2) und Norwegen (77,1) zu den Ländern mit den höchsten Erwerbstätigenquoten von Frauen. Entsprechend hoch ist in der Regel in solchen Staaten auch der Anteil der Frauen, die einer Teilzeitarbeit nachgehen.
In der Schweiz arbeiteten 2013 fast zwei Drittel (62,4 Prozent) der Frauen in Teilzeit, während es in der EU im Durchschnitt nur eine von drei weiblichen Beschäftigten (31,8) war.