London (sda/reu). Die Börse reagierte begeistert: Die Pearson-Aktie schoss in London um knapp zehn Prozent in die Höhe. Für den seit 2013 amtierenden Firmenchef John Fallon ist es bereits die zweite grosse Umstrukturierung. Die Traditionszeitung «Financial Times» und die Beteiligung am Wochenblatt «The Economist» wurden vergangenes Jahr verkauft.
Fallon macht Pearson zu einem reinen Buchverlag im Bildungssektor. Doch hier hat das Unternehmen auf wichtigen Märkten mit Gegenwind zu kämpfen. In den USA läuft es am Arbeitsmarkt überraschend rund, was auf die Nachfrage nach Lehrbüchern drückt. Ausserdem geben viele Schwellenländer im Bildungsbereich weniger Geld aus als erwartet.
Fallon hat daher bereits mehrere Gewinnwarnungen ausgegeben. Nun kam eine weitere hinzu: Er senkte auch die Schätzungen für das vergangene und das laufende Jahr. 2016 fallen Umbaukosten von umgerechnet 415 Millionen Euro an. Für 2018 stellt Pearson dann allerdings einen Ergebnisanstieg in Aussicht, den Analysten als unerwartet stark bewerten.