Weniger offene Stellen in der Finanzbranche

Die Zahl der offenen Stellen ist in der Finanzbranche im Jahr 2014 zwar um 16,2 Prozent gestiegen. Doch im vierten Quartal sank der Personalbedarf. Das Finanzportal Finews rechnet damit, dass sich dieser Trend 2015 fortsetzen wird.

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Zug (sda). Seit zwei Jahren sei es das erste Quartal, in welchem weniger offene Stellen in der Finanzbranche ausgeschrieben würden, teilte Finews am Montag mit. Das Portal erhebt alle drei Monate die Zahl der offenen Stellen in der Schweizerischen und Liechtensteinischen Finanzbranche mit den Daten des Online-Portals JobDirectory.ch.

Ende 2014 hätten nur noch die Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) nach mehr Personal gesucht als im Vorquartal. Rund ein Viertel der ausgeschriebenen Stellen seien dabei für Hochschulabsolventen und Praktikanten bestimmt gewesen – also für Jobeinsteiger. Die beiden Grossbanken kommen heute für 53 Prozent der offenen Stellen im Schweizer Bankwesen auf.

Ausser bei UBS, CS und Privatbanken stagniere der Personalbedarf in der Finanzbranche, hiess es weiter. Insgesamt habe es Ende September 4291 offene Stellen gegeben, Ende Dezember noch 4184 (-2,5 Prozent). Bei den Versicherungen seien im vierten Quartal sogar 6,8 Prozent weniger Stellen ausgeschrieben gewesen als im Vorquartal.

Mehr offenen Stellen im Jahresvergleich

Insgesamt hat der Personalbedarf 2014 aber zugenommen, besonders bei den Banken: Ende Dezember hatten sie 1521 Stellen ausgeschrieben, was einer Zunahme von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Versicherungen verzeichneten 4,5 Prozent mehr offene Stellen und die übrigen Finanzfirmen 17,5 Prozent mehr.

Die CS sowie die Privatbanken suchten im vergangenen Jahr am meisten Personal – sie hatten am Ende des Jahres 2014 jeweils über 60 Prozent mehr offene Stellen ausgeschrieben als Ende des Jahres 2013. Die CS suchte vor allem Fachleute im Projekt-Management, in Produkteentwicklung, Compliance sowie im Risikomanagement.

Bei den Regional- und Retailbanken sowie den Kantonalbanken stieg der Personalbedarf weniger stark. Vor allem ab Mitte 2014 haben diese beiden Bankengruppen weniger Stellen ausgeschrieben. Unternehmen im Support-Bereich und Finanzdaten-Lieferanten suchten ebenfalls weniger Personal.

Auch die UBS schrieb über das ganze Jahr gesehen 29 weniger offene Stellen aus. Finews begründet dies damit, dass die grösste Schweizer Bank «die erforderlichen Anpassungen schon früh vollzog und nun mit einem austarierten Geschäftsmodell über die optimalen Personalressourcen verfügt».