Künstliche Intelligenz löst Probleme, die sie selbst erzeugt hat. Die Lösung aber ist nicht das nächste Feature, sondern die Grundlage: Vertrauen – im Recruiting eine zentrale Ressource, die im KI-Zeitalter zunehmend erodiert. Warum das den Arbeitsmarkt erschüttert.
Die Arbeit bestimmte das Leben von Michèl Probst. Im Herbst 2008 war dann vorerst Schluss damit: Probst nahm sich nach zwanzig Jahren bei der Schindler Aufzüge AG drei Monate lang eine Auszeit von seinem Job. Bevor es aber so weit war, erlebte der Leiter Product Management eine Reaktion von seinem HR-Leiter, die ihn überraschte.
Meetings, Konflikte mit den Kollegen, Tagesgeschäft, Strategieplanung und daneben meist auch noch diverse private Verpflichtungen: Zeit für Entspannung bleibt kaum. Ein Kreislauf, der schnell zum Teufelskreis werden kann. Was genau aber ist es, das uns krank macht? Und warum können wir ohne Erholungsphasen auf die Dauer gar nicht überleben?
Wie ein roter Faden ziehen sich die Themen Kinder, Frauen und Gleichberechtigung durch ihren Lebenslauf. Nachdem sich Elsbeth Müller während Jahren als Lokalpolitikerin und Heilpädagogin engagiert hat, setzt sie sich seit 1996 als Geschäftsstellenleiterin von UNICEF Schweiz weltweit für Kinder ein, die auf der Schattenseite des Lebens stehen.
Was als Engagement für das Partnerschaftsgesetz begann, entwickelte sich zu einer gewichtigen Stimme für Homo sexuelle und andere Minderheiten in der Armee: Die QueerOfficers mit ihrem Präsidenten Beat Steinmann setzen sich für deren Rechte ein und bringen den Führungskräften in der Ausbildung das Thema Diversity Management näher.
Ob Mitarbeitende Kommunikations- und Informationsmittel privat nützen dürfen, kann das Unternehmen selbst bestimmen. Will der Arbeitgeber seine Angestellten überwachen, um zu kontrollieren, ob sie das Reglement auch einhalten, muss er hingegen einige Punkte berücksichtigen. Denn der Schutz der Privatsphäre ist auch am Arbeitsplatz ein hohes Gut.
«Karrieremöglichkeiten durch persönliche Entwicklung und Weiterbildung» – das gilt als einer der wichtigsten Gründe, weshalb Mitarbeiter ihrem Arbeitgeber treu bleiben. Genügt es also, wenn die Angestellten einmal im Jahr eine Weiterbildung besuchen dürfen? Nein, sagen drei HR-Fachleute. Und erklären, wie ihre Firma die Mitarbeitenden erfolgreich an sich bindet.
Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) ist das Kompetenzzentrum des Bundes für Fragen der Berufsbildung, der Fachhochschulen und der Innovationsförderung. Die Direktorin Ursula Renold erklärt, wie die Berufsbildung und der Arbeitsmarkt zusammenhängen und warum die Berufsbilder attraktiver und vielfältiger geworden sind.
Sei es ein innovatives Ausbildungsmodell wie bei Swisscom oder spezielle interne Weiterbildungen wie bei Emmi, die Berufsbilder entwickeln sich und tragen dazu bei, dass Firmen die Mitarbeitenden haben, die sie für ihre Zukunft benötigen. Einer der Trends geht dahin, dass vermehrt Berufsleute mit interdisziplinären Kompetenzen gesucht werden.
Bei der Weiterbildung zu sparen, sei ein Fehler, zeigt sich Benjamin Künzli, Leiter Learning & Development bei ABB Schweiz, überzeugt. Neben dem fachlichen Wissen brauche es auch vermehrt soziale Kompetenzen. Selbstbeschäftigung oder psychologische Spiele ohne erkennbaren Praxiswert würden allerdings nicht mehr akzeptiert. Zu Recht, findet Künzli.