Peter Schneider ist Psychoanalytiker, Kolumnist, Buchautor und Dozent. Im Gespräch erklärt er, warum psychische Erkrankungen bei jungen Menschen zunehmen – und weshalb die Arbeitswelt oft überfordert ist, mit dem, was sie womöglich selbst verursacht.
Mit der Globalisierung hat sich der Wettbewerbsdruck unter den Unternehmen intensiviert. Die flexible «Just in time»-Nutzung der Arbeitskraft bildet eine Antwort der Unternehmen auf den gestiegenen Kostendruck. Seit Beginn der neunziger Jahre erhalten befristete Arbeitsformen, darunter auch Temporärarbeit, daher weltweit Auftrieb.
Neunzig Prozent der Schweizer Angestellten haben als direkten Vorgesetzten einen Chef aus dem mittleren und unteren Kader. Diese Führungsleute brauchen eine solide Ausbildung, damit sie in schwierigen Situationen, aber auch im Alltag richtig reagieren. Doch leider hat sich diese Erkenntnis noch nicht überall durchgesetzt, wie eine Studie der Schweizerischen Vereinigung für Führungsausbildung zeigt.
Stellen Sie sich vor, Sie seien ein Jugendfreund von Weltklasse-Torhüter Oliver Kahn. Olli feiert seinen 30. Geburtstag und Sie als «dienstältester» Freund sind sein Ehrengast. Während des Abendessens nimmt Olli Sie zur Seite, um ein persönliches Thema anzusprechen: «Es geht um den Erhalt meiner Arbeitsfähigkeit. Ich habe noch fünf bis sieben Jahre in der Weltklasse vor mir. Was ist aus deiner Sicht als HR-Profi die optimale Strategie zum Erhalt meiner Arbeitsfähigkeit?»
Wer fit im Beruf und damit arbeitsfähig bleiben will, muss sich das ganze Leben lang aus- und weiterbilden. Dabei reicht es nicht mehr, nur Neues im alten Job zu lernen. Die moderne Arbeitswelt verlangt besonders von älteren Mitarbeitenden immer öfter auch einen Wechsel in ein neues Berufsbild.
Gleiches Angebot für alle oder jedem Tierchen sein Pläsierchen? Oft besteht Personalentwicklung einerseits aus einem Talent- und Führungsentwicklungsprogramm und andererseits aus einer breiten Palette von Angeboten, die Mitarbeitende nach eigenem Bedarf nutzen. Doch reicht dieses Konzept in der heutigen Zeit noch?
Die Schweizerische Post hat seit 2005 über 300 langjährigen Mitarbeitenden berufsbegleitend zu einem eidgenössisch anerkannten Berufsabschluss verholfen. Das Projekt ValiPoste basiert auf den Bestimmungen des neuen Berufsbildungsgesetzes und hat nationalen Vorbildcharakter. Verantwortliche, Ausbildner und Auszubildende hatten dabei mit einigen Hindernissen zu kämpfen.
Die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden zu erhalten, ist für Schweizer Grossfirmen ein immer wichtigeres Thema. Allerdings setzen sie dabei nicht primär auf den internationalen «Work Ability Index», sondern auf eigene Messinstrumente und Prozesse im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Arbeitsfähigkeit ist die Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft. Sie entsteht aus dem Zusammenspiel zwischen dem Einzelnen und seiner Arbeit. Sie kann abnehmen, gleich bleiben oder steigen. Der Work Ability Index macht die Arbeitsfähigkeit messbar. Doch weil dafür individuelle Gesundheitsdaten verwendet werden, ist die Gefahr von Missbrauch gross.
Rémy Lecluse begann seine Karriere auf einem Skihang für Kinder. Der bekannte Extrem-Skialpinist meistert seit 16 Jahren Hänge von bis zu 60 Grad Steigung und hasst nichts mehr als Risiken, wie er von sich sagt. Macht Sinn: Würde er anders denken, wäre er wohl nicht mehr am Leben. Was treibt den 44-jährigen Franzosen, der vom Kletter-Guiding und Bergführen lebt, diese Gratwanderung im Privatleben ständig neu zu gehen?
Gefragt nach den wichtigsten Herausforderungen eines Unternehmens, antworten viele Führungskräfte derzeit mit «Fachkräftemangel», «Kompetenzen erkennen und Leistungsträger fördern», «Nachfolge planen» oder schlicht mit dem Oberbegriff «Talent Management». Einige Unternehmen haben darauf reagiert und Talent Management auch als Position in ihrer Organisation verankert – nicht mehr nur als eine Domäne des Personalbereichs, sondern als General-Management-Thema.