Nach einer Zeit der Experimente machen viele Firmen rund um den Globus – in der Schweiz auch die UBS – eine Kehrtwende in Sachen Homeoffice. Nominell dreht sich alles um Produktivität und Kultur. Doch es geht um mehr als das: Macht und Kontrolle.
Seine Nationalität spiele in seiner Funktion kaum eine Rolle, sagt Zhengrong Liu, HR-Leiter des deutschen Pharma-Konzerns Lanxess. Denn kulturelle Unterschiede gebe es bei internationalen Führungskräften kaum noch. Entsprechend schwer fällt es Liu, etwas typisch Chinesisches an sich zu benennen. Nur der Optimismus fehlt ihm in Deutschland manchmal.
Zukunftsberater Georges T. Roos ist davon überzeugt, dass die grössten Herausforderungen für die HR-Abteilungen künftig darin liegen, Employer of Choice zu bleiben und den Wissensabfluss zu verhindern. Denn durch die demografische Entwicklung wird die Arbeitswelt von morgen ein Arbeitnehmer-Markt sein.
Wer die Krise als Chance begreift, seine Arbeitgebermarke weiter zu stärken, dem eröffnen sich unter Umständen neue Perspektiven für die Gewinnung von Talenten. Denn gerade bei den Berufseinsteigern zeichnet sich ein Gesinnungswandel ab: Die einst als attraktiv geltenden Grossbanken und globalen Konzerne verlieren an Wert. Gefragt sind Firmen, die Sicherheit und Zuverlässigkeit ausstrahlen.
Transparent, nachvollziehbar und auf die Unternehmensziele und -kultur massgeschneidert – so präsentiert sich gemäss verschiedenen Fachleuten ein möglichst ideales Salärsystem. Ob Boni ausbezahlt werden oder nicht, spielt darin nur noch eine untergeordnete Rolle.
Soziale Kompetenz spielt bei der Rekrutierung eine wesentliche Rolle – vor allem auch in Krisenzeiten. Statt mit Tests wird sie heute vermehrt mit anderen Instrumenten evaluiert.
Persönliche Sorgen der Mitarbeitenden können die Leistung mindern. Gerade in Krisenzeiten nehmen die Ängste zu. Immer mehr Unternehmen bieten interne oder externe Beratungsdienste an. Damit setzen sie nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung – es zahlt sich auch aus.
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten treten Überlastungssymptome wie das Burnout-Syndrom häufiger auf. Oft wollen Mitarbeitende dann mehr leisten, als sie können, und gefährden damit ihre Gesundheit.
Gesundheit ist Privatsache – dieser Meinung sind immer noch viele Führungskräfte in der Schweiz. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn der Führungsstil hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden.
Strategische Inhalte dominieren die Personalarbeit der Zukunft. Und zwar sowohl in der internen Kommunikation als auch in der Aus- und Weiterbildung. Das ist das Fazit einer Umfrage bei verschiedenen Personal- und Ausbildungsverantwortlichen in Schweizer Unternehmen.
Fremdsprachenkenntnisse der Mitarbeitenden sind in Unternehmen immer gefragter. Nach wie vor sind es die klassischen Sprachen wie Englisch, Französisch oder Italienisch, die nachgefragt werden. Chinesisch oder Russisch bleiben Exoten.